Unsere Geschichte

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchtrudering

Im Jahre 1874 erging der Auftrag des Bezirksamtes München-Land an die Gemeinden, Freiwillige Feuerwehren zu gründen. Der Ortsvorsteher (Bürgermeister) der damaligen Gemeinde Kirchtrudering, Josef Zehetmair, warb dann in der aus den Ortschaften Straß- und Kirchtrudering bestehenden Gemeinde bei den Bauern und Handwerksmeistern eine Mannschaft, die bereit war, Haus und Hof gegen Feuersgefahr zu schützen und auch nachbarliche Löschhilfe zu leisten. Der erste Kommandant war der Ökonom Kaspar Oberhuber, der 1873 als Korporal der Artillerie mit der Besatzungsarmee aus Frankreich zurückgekehrt war. Als erste Löschgeräte wurden eine Leiter mit Stützstangen, eine kleine Handpumpe und eine Anzahl Ledereimer beschafft. Die Alarmierung erfolgte durch Feuerreiter und Hornisten.

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1880 – 1923: Modernisierungen, Erster Weltkrieg und Wiederaufbau

Ende der 1880er Jahre wurde eine pferdebespannte Saug- und Druckspritze von der Fa. Kirchmair beschafft, die bis zur 1932 erfolgten Einverleibung nach München ihren Dienst leistete. Im Jahre 1900 wurde das 25-jährige Bestehen der Wehr unter Führung des Kommandanten Josef Westermeier gebührend gefeiert. Ein wesentlicher Fortschritt für die Brandbekämpfung wurde im Jahre 1912 unter dem Bürgermeister Max Oberhuber in Betrieb genommen: ein gut ausgebautes Hydrantennetz sorgte fortan für eine ständige Wasserversorgung. Kaspar Reiser stellte im Jahre 1915 mit jungen, ungedienten Männern eine Wehr zusammen, die sich sehen lassen konnte. Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges, dem neben Kommandant Franz Böltl und Adjudant Josef Oberhuber außerdem sechs weitere Wehrmänner zum Opfer fielen, wurde die Wehr im Frühjahr 1919 unter der Führung von Georg Westermeir neu aufgebaut. Nachdem sich zu diesem Zeitpunkt sogar wohlhabende Bürger weigerten, als fördernde Mitglieder einen Jahresbeitrag von 4 Reichsmark zu leisten, wurde zunächst eine Pflichtfeuerwehr gebildet. Diese Einrichtung brachte aber mehr Arbeit, Ärger und Unfrieden, als die Sache wert war und wurde deshalb 1921 wieder aufgelöst. Inzwischen hatten sich in den Ortsteilen Waldtrudering und Michaeliburg Löschgruppen gebildet, was eine wertvolle Ergänzung für den Feuerschutz der Gemeinde bedeutete.

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50-jähriges Jubiläum

Zwei Jahre später konnte das 50-jährige Bestehen bei herrlichem Wetter gefeiert werden, wobei die auf 40 aktive Mitglieder angewachsene Wehr in einer gut gelungenen Übung ihr Können vor den zahlreichen Festteilnehmern zeigen konnte. Der Gemeinderat Trudering hatte zu diesem Jubiläum eine Alarmsirene gestiftet, die um 4 Uhr morgens vor dem musikalischen Wecken die Einwohner aus den Betten hob. Es muss hier anerkannt werden, dass der damalige Gemeinderat mit Bürgermeister Keller die Wehr in jeder Weise förderte.

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Brandstifter 1927-1928

In den Jahren 1927 und 1928 war in Trudering und Riem ein Brandstifter am Werk, der verschiedene Großbrände verursachte. Die Truderinger Wehr konnte dabei ihr Können beweisen – bestens unterstützt von den Löschgruppen Waldtrudering und Michaeliburg. Auch die Abteilungen 5 (Haidhausen) und 12 (Daglfing) der Freiwilligen Feuerwehr München leisteten hervorragende Löschhilfe. Der Brandstifter konnte ermittelt und hinter Zuchthausmauern für lange Zeit unschädlich gemacht werden.

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1932: Eingemeindung München

Im Jahre 1932 wurde Trudering in die Landeshauptstadt München eingemeindet. Die Truderinger Feuerwehr wurde Abteilung 16, Michaeliburg Abteilung 17 und Waldtrudering Abteilung 18 innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr München. Im Hinblick auf Gerätebeschaffung wurde die neue Abteilung 16 seitens der Branddirektion hervorragend unterstützt. Nach der Errichtung des Gerätehauses – von den Truderinger Kameraden in freiwilliger Arbeit erstellt – erhielt die Abteilung 16 das erste, allerdings noch pferdebespannte Motorlöschgerät.

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1933: Erster „Florianstag“ in München

Am 7. Mai 1933 fand auf der Theresienwiese erstmals der „Florianstag“ statt. An diesem Tag wurde den Münchnern der Stand ihrer Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren vorgeführt. Sämtliche Geräte, einschließlich der neuen 45 Meter hohen motorbetriebenen Stahlleiter, waren aufgefahren. Die Truderinger kamen mit ihrer Motorspritze als noch halbländliche Feuerwehr mit ihren Messinghelmen bei der abschließenden Vorbeifahrt gegenüber den bereits motorisierten Abteilungen etwas ins Hintertreffen. Sie wurden aber vom Publikum begeistert beklatscht, als das messingblitzende Löschgerät, gezogen von den prächtigen Pferden vorbeikam. Zudem hatte Trudering auf das Signal „Wasser marsch“ den ersten Strahl geliefert.

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Zweiter Weltkrieg

1934 wurde Trudering ein automobiles Löschgerät vom System Saurer zur Verfügung gestellt. Zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde der Großteil der Wehrmänner zu Wehrmacht und Luftschutzpolizei einberufen. Alte Kameraden und auch fast der gesamte junge Nachwuchs, der die altgedienten Wehrmänner ablösen sollte, sah die Heimat nicht wieder. Es gäbe viel zu erzählen über die Einsätze während der Kriegsjahre – auch über die der Landfeuerwehren, die bei Nacht und Nebel nach den schweren Bombenangriffen zum Schutz der Landeshauptstadt von Nah und Fern herbeieilten. Oft schlecht verpflegt und auch manchmal wegen ihrer Ausrüstung von Spöttern mitleidig belächelt, standen sie den Münchener Wehren willig und wirksam zur Seite. Beim Einmarsch der Amerikaner am 01.05.1945 wurden drei Löschfahrzeuge zerstört. Den Inhalt der Fahrzeuge plünderten die vor Ort stationierten Ukrainer und leider auch die deutsche Bevölkerung. Als die Besatzungsmächte dann doch einsahen, dass eine Feuerwehr notwendig ist, bemühten sie sich um den Wiederaufbau der Feuerwehren und leisteten mit ihren Feuerwehrbrigaden bei Feuer- und Wasserkatastrophen großzügig Hilfe. Zum Wiederaufbau der Löschgruppe stellte die Städtische Branddirektion unverzüglich ein geeignetes Löschgerät zur Verfügung. Schwieriger war der Wiederaufbau einer Mannschaft. Durch Werbung von Haus zu Haus gelang es dem seitherigen Kommandanten Eckstein vorerst, eine Fahrzeugbesatzung aufzustellen. Die Kameraden Lorenz Guggenberger, Simon Lenz und Valentin Bauer stellten sich nach 40-jähriger Dienstzeit erneut zur Verfügung und traten erst wieder zurück, als die Löschgruppe wieder auf festen Beinen stand.

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1955 – 1962: 80-jähriges Jubiläum, Löschfahrzeug (Bayern-Typ)

Im Juli 1955 wurde das 80-jährige Gründungsfest mit einem Jahr Verspätung gebührend gefeiert. Bei schönem Wetter wurde unter Leitung von Löschmeister Konold eine Schauübung abgehalten, bei der auch die Löschgruppen Riem und Michaeliburg mitwirkten. Im Mai 1962 wurde der Löschgruppe Trudering ein modernes Löschfahrzeug (Bayern-Typ) übergeben.

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1964: 90-jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe

Rechtzeitig und gewissenhaft wurden die Vorbereitungen für das 90-jährige Gründungsfest in Angriff genommen. Ein musikalischer Weckruf scheuchte die Truderinger am 19. Juli 1964 aus den Federn. Bei herrlichem Festwetter kamen Hunderte zum herrlich geschmückten Altar in Kirchtrudering, an dem der damalige Geistliche Rat Lorenz Huber eine Feldmesse zelebrierte. Anschließend wurde die neue, lang ersehnte Fahne geweiht, welche durch die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung und nicht zuletzt durch ein Benefiz-Fußballspiel der jungen Feuerwehrmänner gegen die Kameraden des Schützenvereins „Gemütlichkeit“ ermöglicht wurde. Die Fahnenmutter Leni Falterer übergab die Fahne dem Fähnrich Hans Falterer jun.; der Patenverein – die Löschgruppe Riem, überreichte ein Erinnerungsband.

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1968: Eingliederung Katastrophenschutz

Neben einer erweiterten Aufgabenstellung brachte die Eingliederung der Freiwilligen Feuerwehren in den Katastrophenschutz auch die Zuteilung von drei neuen Einsatzfahrzeugen der Typen TLF 16, LF 16-TS und SKW (Schlauchkraftwagen) mit sich. Die Abteilung Trudering wurde innerhalb des Katastrophenschutzes aufgrund der leistungsstarken Wasserfördergeräte und Schläuche zum Wasserversorgungszug. In den darauffolgenden Jahren erfolgten Anforderungen auch zu überörtlichen Bränden, bei denen eine mangelnde Wasserversorgung vorherrschte.

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1972: 1200 Jahre Trudering, Funkempfänger, Olympische Sommerspiele München

Bei der 1200-Jahr-Feier Truderings im Mai 1972 wirkten sämtliche Ortsvereine zusammen, um der Heimat eine gebührende Reverenz zu erweisen. Die Truderinger Feuerwehr war als älteste Ortsvereinigung maßgeblich bei der Vorbereitung und Durchführung beteiligt. In einer Sonderschau zusammen mit der Sanitätskolonne Trudering des Roten Kreuzes konnte die Bevölkerung von großer Einsatzstärke überzeugt werden. Im Sommer 1972 wurde die stille Alarmierung mittels Funkalarmempfängern eingeführt. Die Löschgruppe Trudering war eine der ersten in München, die durch eine Stiftung mit 20 Geräten ausgerüstet wurde. Seitdem bekommen es die Truderinger Bürger kaum noch mit, wenn ihre Wehr ausrückt, um Hilfe zu leisten. Durch die Olympischen Sommerspiele in München wurden auch der damaligen Löschgruppe Trudering wichtige Aufgaben zuteil. Nach 16 Tagen nahm die Großveranstaltung durch den Überfall arabischer Terroristen auf die Olympiamannschaft Israels eine negative Wende, wodurch sich 76 zusätzliche Einsatzstunden addierten.

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1972 – 1982: Gerätehäuser und Fuhrpark im Wandel der Zeit

Im Dezember 1972 wurden der Truderinger Feuerwehr neue Räume in der Truderinger Straße 288 zugewiesen. Unter der Tatsache, dass dadurch die Einsatzfahrzeuge nun mit den Räumen in der Kirchtruderinger Straße 11 vorübergehend örtlich getrennt wurden, hatte die Löschgruppe einige Jahre zu leiden. Diese Situation verbesserte sich durch das Neubauprogramm der Stadt München für 10 Gerätehäuser. Nach fast zweijähriger Verzögerung konnte im Mai 1981 endlich mit den Bauarbeiten auf dem Grundstück Truderinger Straße 290 begonnen werden. Am 1. April 1982 wurde das Richtfest gefeiert und Mitte Dezember 1982 konnten bereits die Feuerwehrfahrzeuge in der neuen Fahrzeughalle untergestellt werden. Fast zeitgleich wurde am 17.12.1982 das in die Jahre gekommene LF 16-TS durch ein neues städtisches Löschgruppenfahrzeug des Typs LF 8 (Mercedes – Magirus) ersetzt. Am 27. August 1983 war das neue Feuerwehrhaus komplett fertiggestellt und konnte von Bürgermeister Gittel übergeben werden. Gemeinsam mit den Münchener Stadträten und den Vertretern der Berufsfeuerwehr feierten die Kameraden zusammen mit der Bevölkerung die ökumenische Einweihung durch den Geistlichen Rat Herbert Kellermann. Am 2. Februar 1980 erhielt die Abteilung Trudering ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16 in Frontlenker-Bauweise.

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1974: 100-jähriges Jubiläum

Ab dem 7. Juni 1974 feierte ganz Trudering drei Tage lang das 100-jährige Gründungsfest der Abteilung u.a. mit einem Festabend mit bekannten Künstlern und einem würdigen Zeltgottesdienst, gehalten vom Geistlichen Rat Lorenz Huber. Im Anschluss folgte ein Festzug mit Ehrenkutschen, fünf Musikkapellen und zahlreichen Vereinen aus Nah und Fern.

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1983: Vereinsgründung und 110-jähriges Jubiläum

Aufgrund des neuen Bayerischen Feuerwehrgesetzes musste der Dienstbetrieb vom Vereinsbetrieb getrennt werden. Daher wurde am 27. November 1983 der Verein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Trudering von 1874 e.V.“ gegründet. Dieser gemeinnützige Verein hat den Zweck, die Truderinger Feuerwehr zu unterstützen und die Bevölkerung über Brandgefahr aufzuklären. Als Vorsitzender fungierte Heinrich Bode, unterstützt vom damaligen Abteilungsführer Johann Bauer und Wilhelm Böck als Stellvertreter. Mit die erste Tätigkeit des neuen Vereins war die Ausrichtung des Festes zum 110-jährigen Bestehen der Truderinger Feuerwehr. Nach der Miss-München-Wahl am Freitag und einem Festabend mit bekannten Künstlern aus Funk und Fernsehen gipfelte das Fest am Sonntag, den 27.Mai 1984 mit einem feierlichen Zeltgottesdienst sowie einem großen Festzug durch Trudering, an dem über 60 Vereine teilnahmen.

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1989 – 1996: Fuhrpark-Änderungen und 120-jähriges Jubiläum

Am 10. Februar 1989 bekam die Abteilung Trudering ein weiteres Löschfahrzeug LF 16 TS (IVECO) vom Katastrophenschutz zugeteilt. Die Abteilung Trudering verfügte von nun an über vier Feuerwehrfahrzeuge. Am 9. Dezember 1989 verstarb unser Ehrenmitglied Franz Böck nach 49-jähriger Mitgliedschaft in der Abteilung Trudering. Unser Franzl hatte immer ein offenes Ohr, wenn es um die Belange der Truderinger Feuerwehr ging. Auch im hohen Alter stand er uns tatkräftig zur Seite. Ehre seinem Andenken. Am 12. Juni 1994 feierte die Abteilung Trudering ihr 120-jähriges Bestehen. In kleinem Rahmen wurde das Jubiläum im Feuerwehrgerätehaus gefeiert. Der Gottesdienst wurde vom Geistlichen Rat Herbert Kellermann in der Kirche St. Peter und Paul abgehalten. Bei fröhlicher Stimmung wurden die geladenen Vereine von den Kameraden im Gerätehaus bewirtet und man feierte bis in die späten Nachtstunden ein gelungenes Fest. Im Rahmen des neuen Fahrzeugprogramms der Münchner Feuerwehr wurde am 29. März 1996 das Tankschlöschfahrzeug TLF 16 durch ein Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 (IVECO) ersetzt. Das Fahrzeug führt zwar nur noch 1.200 l Wasser mit sich, dafür verfügt es aber über Rettungsschere und Rettungsspreizer sowie übereinen Sprungretter.

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1996: Austausch Schlauchkraftwagen

Nachdem der Katastrophenschutz vom Bund auf die Bundesländer übergegangen war, wurden die Katastrophenschutzfahrzeuge neu vergeben. Für die Abteilung Trudering hatte dies zur Folge, dass im September 1996 das Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS ersatzlos abgezogen wurde. Im Januar 1997 wurde unser altbewährter Schlauchkraftwagen (SKW) vom Typ Magirus Mercur 125 A, Baujahr 1964, ausgemustert. Ersatzteile konnten nicht mehr beschafft werden. Das letzte Fahrzeug seiner Art im Dienste der Freiwilligen Feuerwehr München. Bei der Ausmusterung wurde festgestellt, dass sich lediglich eine Roststelle am Fahrgestell befand. Ein Verdienst seines langjährigen Gerätewartes Helmut Heerklotz, der den Wagen seit 1966 vorbildlich pflegte. Für den ausgesonderten SKW erhielt die Abteilung nach einer Übergangszeit, bei der der Aufbau des alten SKW auf einen Wechsellader geschraubt wurde, einen neuen Schlauchwagen. Der neue SW 2000 Tr. (IVECO mit Aufbau der Fa. Odenwald) wurde am 12. Januar 1998 der Abteilung Trudering übergeben. Am 30. April 1999 musste die Abteilung Trudering ein „trauriges“ Fest feiern: Die langjährigen Kameraden Lothar Schwiebert und Helmut Heerklotz, die jahrzehntelang in aufopferungsvoller Weise Feuerwehrdienst geleistet hatten, wurden nach 36- bzw. 33-jähriger aktiver Dienstzeit aus Altersgründen in den Ruhestand verabschiedet. Sie wurden ein Jahr später zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.

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1999: 125-jähriges Jubiläum

Im Rahmen der Stadtteilwoche, in der alle Truderinger Vereine im Ortskern Trudering ein Stadtteilfest austrugen, feierte die Abteilung Trudering am 25.07.1999 ihr 125-jähriges Jubiläum. Aufgrund der engen räumlichen Begrenzung waren von den Freiwilligen Feuerwehren nur die Abteilungen Riem und Oberföhring als Patenverein eingeladen, die mit fast allen ihren Kameraden teilnahmen und beispielsweise bei den Einsatzübungen mitwirkten. In der Kirche St. Peter und Paul wurde vom Geistlichen Rat Herbert Kellermann eine Messe zelebriert sowie ein Fahnenband überreicht. Anschließend gab es einen Festzug zurück zum Gerätehaus, wo etliche Gäste mit Speisen und Getränken versorgt wurden. Am Nachmittag wurden unter reger Anteilnahme der Bevölkerung auf der Truderinger Straße Einsatzübungen vorgeführt. Besonders erwähnenswert ist hierbei, dass aus Mangel an Helfern aus Trudering zum ersten Mal auch die Berufsfeuerwehr München in den Ablauf mit eingebunden wurde. Bei den Übungen wurde das Zusammenwirken von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr und Rettungsdienst demonstriert. Die Berufsfeuerwehr stellte zudem für die Fahrzeugschau mehrere Sonderlöschfahrzeuge zur Verfügung. Ferner wurde eine Drehleiter bereitgestellt, mit der jeder, der sich traute, bis auf 30 Meter Höhe fahren konnte. An dieser Stelle sei den Feuerwachen 5, 8, 9 und 10 der BF München nochmals recht herzlich gedankt. Leider konnte der Abteilungsführer Hans Klebl aufgrund einer plötzlichen, schweren Erkrankung nicht teilnehmen. Da er die logistische und organisatorische Vorbereitung fast im Alleingang machte, war es nicht einfach, ihn so kurz vor der Jubiläumsfeier zu ersetzen. Der 2. Vorstand Richard Fuchs und der stellvertretende Abteilungsführer Alfred Schwiebert mussten deshalb einspringen und übernahmen die Veranstaltungsleitung sowie die letzten organisatorischen Maßnahmen. Letztendlich war es aber allen – den aktiven wie den passiven Kameraden – zu verdanken, dass sie so engagiert zusammenhalfen und zusammenhielten, um dieses große Fest gelungen zu gestalten.

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2002 – 2006: Unwetter, FIFA-Weltmeisterschaft, Papstbesuch

Die Abteilung Trudering wurde in diesem Zeitraum verstärkt zu Überlandeinsätzen aufgrund wetterbedingter Katastrophen und diverser Großbrände eingesetzt. So fuhren die Truderinger mit dem SW 2000 und dem LF16/12 im August 2002 in einem Verband der Freiwilligen Feuerwehr München nach Ostdeutschland. Schwerste Unwetter hatten im Umkreis von Magdeburg zu einem Dammbruch geführt, weshalb die örtlichen Feuerwehren Hilfe benötigten. Es mussten Keller ausgepumpt und Notdämme errichtet werden. Die Kameraden arbeiteten eine Woche unter extremen Bedingungen und kehrten abgekämpft, aber in dem Bewusstsein, der dortigen Bevölkerung in der Bewältigung dieser Katastrophe beigestanden zu haben, nach Trudering zurück. Das angestrebte Sommermärchen ging für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land zwar nicht in Erfüllung, doch die landesweit tolle Stimmung gepaart mit interkulturellen Straßenpartys waren für viele sicherlich ein guter Trost. Die Feuerwehr München ist bei solchen Großveranstaltungen in erhöhter Alarmbereitschaft. Diese Bereitschaft war auch notwendig, als ‚unser‘ Papst Benedikt XVI. am 09. und 10. September in München gastierte. U.a. zelebrierte das damalige katholische Kirchenoberhaupt einen Sonntagsgottesdienst in der Messestadt Riem, den mehr als eine Viertelmillion Menschen besuchten.

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2011 bis heute: Änderungen in Führungsebene und Technik

Im Jahr 2011 erhielt die Abteilung Trudering im Austausch des in die Jahre gekommenen LF16 ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) des Herstellers Mercedes Benz. Die Ausbildung (vorwiegend der Maschinisten) musste auf das neue HLF angepasst werden. Das Jahr 2012 war mit 76 Einsätzen eines der einsatzreichsten Jahre der Abteilung Trudering. Als ein Jahr des Wechsels zeichnete sich 2014 ab: Nachdem im Juli 2013 eine neue Vorstandschaft des Vereins unter Michael Remm gewählt wurde, gab Alfred Schwiebert nach 19 Jahren Tätigkeit in der Abteilungsführung – davon 7 Jahre als stellvertretender Abteilungsführer und 12 Jahre als Abteilungsführer – sein Amt am 20.05.2014 ab. Ebenso der stellvertretende Abteilungsführer Frank Schwabe nach 12 Jahren. Zusammen angefangen und zusammen aufgehört – wie es sich die beiden damals versprochen hatten. Gebührend wurden beide Kameraden mit einem kleinen Andenken und einer Urkunde für hervorragende Dienste vom Kommando der FF München verabschiedet. Als neuer Abteilungsführer wurde Patrick Henninges und Constantin Högg als stellvertretender Abteilungsführer in einer vorausgegangenen Wahl von der Mannschaft zum 20.05.2014 bestätigt. Die beiden „alten Abteilungsführer“ bleiben nach wie vor aktiv als Führungsdienstgrade in der Abteilung tätig und versprachen, der neuen Abteilungsführung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das Jahr 2015 war geprägt durch zwei Unwetter, wobei Sturm Niklas vom 31.März bis zum 1. April die Freiwillige Feuerwehr München sehr beschäftigte. Für die Abteilung Trudering gab es insgesamt 32 Einsätze im Stadtgebiet München abzuarbeiten. Insgesamt war dann 2015 auch, mit 128 Einsätzen, das einsatzreichste Jahr seit dem Bestehen der Abteilung Trudering. Ebenfalls im Jahr 2015 wurde der Fuhrpark der Abteilung um ein weiteres Fahrzeug erweitert, so das sich insgesamt 4 Fahrzeuge bei der Abteilung Trudering befinden. Mit dem Mannschaftstransportwagen ist es seit Juni 2015 möglich, 9 Feuerwehrkameraden/innen zu den diversen Ausbildungen zu transportieren.

(letzte Aktualisierung: 05-2016)

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